Weiße Pfeile führen uns vorbei am Convento de San Marco (ehemaliges Pilgerkloster und Krankenhaus, mit dem Maurentöter Jakobus über dem Eingang, heute Hotel) vorbei aus der Stadt hinaus.
Aber statt auf die N120, wo auch der Jakobsweg verläuft, führen uns die Pfeile in großem Bogen von fast 20 km auf eine wunderschöne Hochebene auf über 1000 m.
Rechts im Norden die Cordillera Cantabrica, hinter denen die Atlantik-Nordküste mit Gijón und Santander liegen ...
... und vor uns im Westen die Montes de León, die wir in den nächsten Tagen bewältigen wollen:
Aber erstmal in rasanter Abfahrt runter ins Órbigo-Flusstal nach Hospital de Órbigo mit seiner berühmten Steinbrücke mit ihren 20 Bögen, erbaut im 13. Jh.
Die Puente de Órbigo in Hospital:
Reger Pilger-Verkehr auf der Brücke. Hier finden im Juni immer mittelalterliche Ritterspiele statt, zu Ehren eines Ritters aus dem 15. Jh. der 300 andere Ritter zum Lanzen-Duell aufgefordert haben soll, um einer Dame zu imponieren, nachdem sie ihn verschmäht
hatte.
Und - es ist schon keine Überraschung mehr - hinter der Brücke treffen wir am frühen Nachmittag zum vierten Mal Gabor, der die 35 km von León hierher gewandert ist. Er sieht ziemlich fertig aus und weiß noch nicht, ob er die 15 km bis Astorga
schafft.
Für heute die letzten15 km bis Astorga:
Hopfen-Anbau für das (eigentlich recht gute) spanische Bier
Der Wanderweg läuft mal wieder entlang der Nationalstraße 120, die die Autofahrer nach Santiago de Compostela führt.
Vor uns bauen sich die Montes de León auf:
Schöne Abfahrt nach Astorga ...
... mit einer Kathedrale natürlich und einer Besonderheit mit Baugerüst: Ein anscheinend wie die Sagrada Família in Barcelona nie richtig fertig werdender Bau, hier in Astorga ein Bischofssitz nach einem Entwurf
von Antoni Gaudi.
Disneyland lässt grüßen:
Die Frontseite der Kathedrale:
Man ist es ja schon fast gewohnt:
Als wir in der privaten Pilgerunterkunft das (mit einigem Aufwand) eingekaufte Abendessen (Baguette, Cecina, das getrocknete ganz dünn geschnittene Rindfleisch, Oliven-Zwibel-Gürkchen-Mix) verspeisen, taucht so gegen 19:30 Uhr Gabor in
der Reception auf. Er ist die restlichen 17 km doch noch von Hospital de Órbigo gelaufen, insgesamt heute 50 km von León nach Astorga.
Da ist es selbstverständlich, dass wir diesem fix und fertigen Marathon-Wanderer unsere Leckereien des Abendessens servieren. Er genießt das so richtig. Hat er auch verdient.
Im Laufe des Abends gesellen sich die Wander-Pilgerin Simone aus Düsseldorf mit Start morgen und zwei Montainbiker aus Belgien dazu. Ein munteres internationales Kauderwelsch mit viel Dosenbier.
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