Die Sonne traut sich wieder raus. Da macht das Radeln doch wieder mehr Spaß. Die ziemlich hügelige Mittelgebirgslandschaft Galiziens ist allerdings von kräftigem Auf und Ab mit knackigen Steigungen gekennzeichnet. Die machen auch drei jungen
rumänischen Frauen zu schaffen, die ab Pamplona mit geliehenen Mountainbikes unterwegs sind. Eine ist schon gleich zu Anfang durch eine Windböe schwer gestürzt. Die Räder haben keine Seitentaschen und sind viel zu hoch bepackt.
Hier schieben sie gerade die Steigung hoch (wie Gaby teilweise auch), übrigens gerade zusammen mit einem älteren Paar, das zu Fuß mit ihrem Gepäck auf umgebauten Koffer-Rollis unterwegs ist.
Dann aber wieder flotte Abfahrten und Zeit für ein Schwätzchen beim Imbiss mit Bocadillos und Cola und für gemeinsames Foto ist auch.
Ebenso mit einer italienisch-mexikanisch-spanischen Mountainbike-Gruppe, die sehr interessiert ist, wie wir es von Frankfurt mit solchen Rädern und so viel Gepäck hierher geschafft hätten. Da müsse doch irgendwo ein Motor versteckt sein.
Die Gruppe nimmt den Wanderweg, wir die Straße - mit dem Ergebnis, dass wir in Puertomarin früher da sind, obwohl wir mit den Rumäninnen eine lange Imbiss-Pause gemacht haben. Der Wandernweg ist selbst für Mountainbikes sehr schwer zu fahren
gewesen. Trotzdem gute
Laune für ein Foto:
In Puertomarin, wo der Río Miño zum Belesar-See gestaut wurde und das alte Dorf verschluckt hat, machen wir nur Fotos, auch von der Treppe, die hoch in den Ort geht, und davor von Fluss und Stausee.
Ziemlich ausgetrocknet. Die Reste des versunkenen Dorfes kommen hoch wie im Edersee. Nur die Kirche hat man gerettet und auf dem Berg wieder aufgebaut.
Wir sind jetzt nur noch 100 km vor Santiago de Compostela. 100
km muss man gewandert sein, 200 km mit dem Rad gefahren, um ein "Zertifikat" zu erhalten. Der Pilgerstrom vor allem mit Neueinsteigern, "Urkundenjägern" und haufenweise Bus-Touristen hat in der Tat merklich zugenommen.
Wir fahren noch gut 10 km weiter in das kleine schicke Dorf Gonzar. Am Montag wollen wir (gemütlich) nach Santiago reinfahren. Jacques hat Gaby gerade auf Facebook gepostet, dass er - inzwischen dort längst angekommen und vom "Ende der Welt" in Fenisterre
zurückgekehrt -am Montag dort auf uns wartet.
Hier noch ein paar Fotos der heutigen Tour, die bei Sonnenaufgang mit Temperaturen so im 4 Grad beginnt.
Dann scheint die Sonne immer stärker auf diese Mittelgebirgslandschaft, die an "unsere Heimat, der Vogelsberg" erinnert.
Anders aber die Häuser, die in ihrer Bauweise wie schon bei den Kelten optimal an das rauhe Klima angepasst sind.
Früher lebten die Menschen dort zusammen mit ihrem Vieh. Heute werden diese Häuser vor allem zur Lagerung von Mais genutzt.
So anstrengend die Aufstiege sind, so herrlich die Abfahrten mit Geschwindigkeiten zwischen 40 und 60 Kmh. Aber man muss konzentriert fahren und gut aufpassen:
Wanderer queren oft die Landstraße.
Friedhof?
Rastplätze und Statuen möchten den Pilger ermutigen ...
Manchmal mit geringem Erfolg.
Aber am Ende noch Energie für ein Selfie,
Hier noch einige Fotos von unserem Übernachtungsort Gonzar, ein wohl typisch galizisches Dorf in Steinbauweise:
Dies ist eine private Pilgerunterkunft:
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