Naja, Selfies müssen wir noch üben. Wichtig ist: Wir sind weiter auf dem Jakobsweg.
Wir wagen den Ritt über die Rue National N932. Und siehe da, weil Samstag ist, keine Lastwagen und in den Morgenstunden wenig Verkehr und zu unserer Freude fahren wir 75 km fast kontinuierlich bergab, obwohl Mont-de-Marsan
doch zumindest dem Namen nach auf einem Berg liegt.
Es geht fast nur durch Kiefern- und Laubwald. Anfangs mit leichtem Regen und dann regenfrei unter bedecktem Himmel bei Temperaturen zwischen 20 und 23 Grad.
Gaby hat von der Ärztin grünes Licht für Radeln mit den verschriebenen Antibiotika bekommen und sie fühlt sich auch fit für diese Etappe. Denn nur in Mont-de-Marsan haben wir Zuganschluss für die letzten 140 km nach Saint-Jean-Pied-de-Port
an den Beginn des spanischen Jakobswegs, wo Gaby sich auskurieren will für die Bergetappe über die Pyrenäen nach Pamplona.
Auch Gabys Teddy findet diesen Plan gut. Er ist inzwischen ebenfalls Pilger geworden.
Plat du Jour Midi in einem kleinen Dorf abseits der Hauptstraße. Leckerer Salad composé mit einer Art regionalem Fisch-Kartoffelsalat und als Hauptgericht Canard (Ente) mit diesmal echt guten French Fries. Und wir wurden als Pélerins einer
großen Familiengruppe vorgezogen. Echt freundlich.
Und wieder sind wir in einer neuen Region:
Früher Sumpfgebiet, heute das wohl größte Waldgebiet Frankreichs.
Da der angekündigte Camping Municipal mal wieder nicht existiert, vermittelt uns das Touri-Büro eine super Pilger-Unterkunft, ein ehemaliges Öffentliches Bad:
Den Schlüssel gibt's beim Chinesischen Supermarkt um die Ecke und abends kommt Madame Michele vorbei und erklärt uns alles. Das Geld für die Unterkunft wirft man als freiwillige Spende in eine Box.
Wir bekommen sogar ein Doppelzimmer angeboten und können zwei Nächte übers Wochenende bleiben.
Wir kaufen im China-Supermarkt ein und bereiten wir uns ein französisch-chinesisches Menü in der Selbstkocher-Küche zu, zusammen mit dem Radler Jacques aus der Nähe von Lille, mit dem wir uns gleich gut verstehen und erstaunlich gut verständigen
können, obwohl seine Englisch-Kennnisse genauso rudimentär sind wie unsere Französisch-Fähigkeiten. Egal, es funktioniert immer irgendwie.
Abends gehen wir noch auf ein Bierchen in die Stadt zu einem Rock-Konzert.
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