Nach unserer bisher anstrengendsten Etappe gegen kräftigem Nordwest-Wind durch Hügelland mit riesigen Monokultur-Feldern finden wir 10 Minuten vor der Schließung eine Touri-Info in einem Vorort von Chateauroux. Die Dame fragt nach unserem
Pilgerausweis, gibt uns einen Stempel und ehe wir es uns versehen haben wir die Schlüssel für die erste echte Pilgerunterkunft in der Hand.
Touri-Info um 17:50 Uhr zufällig gerade noch vor Feierabend erreicht.
Unsere erste Pilgerunterkunft, die wir mit Jean teilen, ein lustiger 60jähriger, der von Paris über Orléans, Vezelay, Charité und Bourges auf dem Camino zu Fuß unterwegs ist.
Diese Unterkunft für 6 Personen hat alles, was ein Pilger braucht. Es wird ein Obulus von nur 8€ verlangt. Ein super Service für den Wanderer, die in der Regel kein Zelt dabei haben.
Jean läuft so 25 km am Tag und hat auch schon im Freien geschlafen.
Gut geschlafen und ausgeruht für die nächste Etappe. Nur noch ein wenig Muskelkater vom Vortag in den Oberschenkeln.
Verlauf und Impressionen der 75 km-Strecke Bourges - Chateauroux:
Die schnurgerade Rue National N 151 zu fahren, ist nicht sinnvoll. Es gibt keinen Fahrradstreifen und die Laster können kaum ausweichen. Unser Sohn Sven gab uns den Tipp: Je kleiner die Nummern der Straßen, desto weniger Verkehr und umgekehrt.
Mit Michelin-Karten 1/150.000 und der App "Scout Navigation" können wir unsere Fahrradrouten über kleine verkehrsarme Seitenstraßen gut planen. "Scout GPS Navigation and Maps" funktioniert nicht nur "offline" ohne Interverbindung, sondern
gibt für Fahhradwege die drei Routingarten "Schnell", "Kürzeste" und "Ruhigste" an.
Da kommt Google Maps nicht mit. Google Maps ist allerdings besser als Scout, Orte, Unterkünfte und Campingplätze zu finden, so dass wir Google Maps in den Orten kurz vor dem Ziel einsetzen.
Und Scout führt uns nicht nur durch eine hügelige Monokultur-Landschaft ...
... sondern über den alten Pilgerpfad mit diesem besonderen Rastplatz ...
... den uns schon Madame Ira aus Charité an Herz gelegt hat:
Ein Pärchen aus St. Solange halten diesen wunderbaren Rastplatz mit einem Weinfeld daneben in Ehren, den ihr Großvater 1944 geschaffen hat.
Der Pilger kann in dem Döschen am Baum Briefchen hinterlassen:
Auch Gaby schreibt eine kleine Dankes-Nachricht.
Auf dem Jakobsweg eine Städtepartnerschaft mit Sangchu in Tibet:
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